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Tracks from THE GRUESOME TWOSOME - Album _
Tracks from PIQUEUR ACTS - Album _
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3. (double-)album: "Local Men Ruin Everything" released 2012 as Download only at Bandcamp and ![]() ![]() ![]() |
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thanks to:
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m i c e l l a n e o u s r e c o r d i n g s
![]() _Heinz-K.-Sampler-Track order CD @ MUNICH-PUNK-SHOP >> das nur nebenbei (mp3) _Heinz-K.-Sampler-outtake
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R e
v i e w s
"Every Summer They´re Droppin´ Like Flies": Prog-Rock-Noise-Grind-Jazz-Punk, you name it - erinnert mich an removal (alva). *** Christian Nothaft ist nicht nur Maler, Grafiker und Mitbegründer der Bodensatzlabels, er ist auch Mitglied einer Band. Gemeinsam mit Harry Streng strapaziert er die Hörernerven nun schon seit 2005 unter dem Namen GUMMO. "My brain hurts", Lightbulbs of death", nein, man nimmt sich nicht wirklich ernst. Klanglich lässt man ganz den dekonstruktivistisch-noisigen Dilettanten raushängen. Das ist manchmal schön, oft anstrengend und immer ein bisschen provokant. "Every Summer They´re Droppin´Like Flies" ist wahrscheinlich die letzte GUMMO-Veröffentlichung. Schade eigentlich. Worüber soll man denn jetzt in München streiten? (7) Anke Kalau ***
Noch nie was gehört von der Band... macht nix...rein in den Player. Und der
Cover-Gummo sieht lustig und gleichzeitig grimmig aus...da geht der Fetz doch
bestimmt gleich ab. Da ich mich ja gerne überraschen lasse, hab ich die Bandinfo
erst Mal zur Seite gelegt. Blöd, dass ich die nie wieder gefunden hab. Und da
heißt es immer: ‘das Haus verliert nix!’. Egal. Hab zumindest raus gefunden,
dass auf den früheren Outputs so um die 25 Songs zu finden waren und es auch mal
etwas brutaler zur Sache ging. ------------------------------------------------------------------------------------------------------- "Local Men Ruin Everything" im Skug-Magazin Nr.90/4-6 `12: Dem dritten (?) Album der Münchner Ausnahmeband Gummo um Christian Nothaft (Bass, Gitarre, Vocals, Geige) und Harry Streng (Drums, Vocals) gelingt im Verbund mit jeder Menge Gast-Vokalistlnnen nicht weniger als der Beweis, dass extreme Rockspielarten weder in reines Drones, noch in verschnörkeltem Avantgedöhns oder in Hardcore-Punk mit einstudier ten Jazz-Ambitionen Zuflucht suchen müssen, um, wie man so schön sagt, aus der Masse herauszustechen. Zwar wird auch hier mitunter sehr ausgeklügelt an die Sache gegangen, aber hier fungieren Breaks und Takt-/Stilwechsel nicht als Selbstzweck. Hier muss sich niemand immer wieder sein technisches Können beweisen, sondern geht es schlicht und einfach um griffiges Songmaterial. Und um Reduktion (die Stücke sind relativ kurz, auch wenn hin und wieder lange Jams als quasi Geburtskanal nach durch-schimmern). Gummos brachialer Shlock- Rock klingt, auch wenn es komplexer wird, nicht die Spur bemüht. Dass hier nichts ausgedacht ist, kann jedoch auch nicht gesagt werden. Gummo sind keine von diesen Freakbands, die ständig zwischen den sie sowieso stets verwechselnden Red Hot Chili Peppers, Butthole Surfers und Primus das Frank-Zappa-Kasperl-Kostüm mit der Slayer-Maske überziehen und dann ihren Rockmischmasch als Ausdruckstanz intonieren. Stellen wir uns einfach Chrome als ganz ganz böse, aber ohne Drogen, dafür mit den selben Effektkasteln und gelegent-lichen Jello Biafra-Gastbeiträgen vor. Oder die experimentellen, ausgefransten Ränder von Amphetamine Reptile, 551, Alternative Tentacles, ohne hippieeske Missverständnisse. Was im Fall von Gummo jedoch ebenso aussagekräftig ist wie bei den Melvins der Hinweis, es würde sich hierbei um (abstrakten) Anti- und Meta-Rock handeln. Zwar ist diese Verwandtschaft durchaus gegeben, aber das findet sich alles weniger in der Musik als in den Herangehensweisen. Und die sind durchaus ernsthaft zu nennen, machen jedoch eben soviel Spaß (was allein Tracktitel wie »Lullaby For Nazikids« oder »Herny Rollins As A Girl« nahelegen). Dabei leiten auch Gummo ihre Punk/Hardcore-Versatzstücke aus verschimmelten Glamrock- Versatzstücken ab und haben auch keine Scheu davor, bei »Discontent In The Discotent« in die Disco zu gehen. Nicht zur Verarsche, sondern weil Blur dort noch einige Fragen über ihr Verhältnis zu Gang of Four immer noch unbeantwortet herum-liegen haben lassen. Headbangen als Gehirntraining! (Didi Neidhart) ------------------------------------------------------------------------------------------------------- "the Gruesome Twosome" + "Piqueur Acts": Skug-Magazin Nr.66/3-5 ´06: "Als Debütanten gleich zwei unterschiedliche CDs herausbringen ist schon ein Wagnis. Aber im Falle von Münchens Gummo mit Christian Nothaft & Harry Streng als Nukleus) wäre alles andere auch wenig logisch. Auch weil »Logik« hier vor allem einen Schweinsgalopp querfeldein bedeutet, bei dem aber schnell klar wird woher hier die Energien gezogen werden. »The Gruesome Twosome« (benannt nach einem Film der Blut & Beuschel-Legende H.G. Lewis) verhandelt Metal als Chemieunfall von Psychedelic, kann sich in manchen Momenten nicht zwischen Kiss und Sweet entscheiden, führt stattdessen himmlische Melodien aus dem Fundus der L.A.-Glam-Punk/Kim Fowley-Schule ein und jagt zur Abwechslung 1970er Acid-Blues-Rock durchs kosmische Mischpult. Mit all den Splittern und Fetzen aus Filmen erinnert das alles auch immer wieder mal an den Lachsack- Psychoterror von Flipper. Dabei geht es hier um weit mehr als Death-Metal zwischen Frühstadium (Death) und White-Trash-Gore-Blei (Autopsy), obwohl gerade diese beiden Pole bei Gummo so frisch daherkommen. Während »The Gruesome Twosome« 25 Songs in 75 Minuten abliefert, braucht »Piqueur Acts« für 54 Songs gerade mal 37 Minuten. Was auch am Konzept liegen mag. Treten Gummo doch hier auch den Beweis an, dass Improvisations-Metal weder zum reinen Highspeed-Klamauk noch zu falsch verstan- denem Gehörsturz-Jazzrock mutieren muss. Was auch daran liegen mag, dass hier zwar munter drauflosimprovisiert wird, es dennoch zumindest inhaltlich-kontextuelle Vorgaben gegeben haben mag. Egal ob grenzgenial- verschmitzte Songtitel wie »Porno Sitcom«, »Suck my dick, Steven Soderbergh« oder »What'a a nice girl like you doin in an anal movie?« schon vorher fest standen, oder nicht - auch hier zeigt sich, dass eine gute Filmsammlung schon was ausmacht (Gummos Harry Strengs Videothek ist ja nicht umsonst ein allseits geschätzter Umschlagplatz einschlägiger Waren). Was aber am meisten begeistert: Aus beiden CDs kann eine klasse, verschrobene Pop-Scheibe im Geiste von Ween herausdestilliert werden. Aber das kommt vielleicht noch." (Didi Neidhart) *** Zitat: "Wenn ich ganz ehrlich bin habe ich keinen blassen Schimmer, was man mit so einem Radau bezwecken will. Soll das Kunst sein? Bin ich zu alt dafür? Oder zu doof? Ist das die logische Fortführung von Stockhausen oder den Neubauten? Protest gegen das Establishment? Ich versteh es nicht. Antworten! Bitte!" *** "...nach spätestens fünf Liedern unerträglich." ***
"Das Münchner Bodensatz-Label ist schon eine Klasse für sich: In diesem
selbst ernannten "kulturellen Enddarm der Stadt" treffen sich
Krachmacher, Gitarrenhelden, schräge Typen, LoFi-Experten und
Tontüftler, stellen in unterschiedlicher Zusammensetzung das
Personal für rund zwei handvoll Bands und scheinen dabei nur
einen wirklichen Gott zu kennen: Den Trash! Neueste
Enddarm-Ausscheidung ist GUMMO, eine Formation zweier Krachmacher aus
anderen ebenso wunderbaren wie seltsamen Bodensatz-Bands namens
AUTOZYNIK, ABU BIMBEL, KUBE NOTHAFT oder EAT ME TENDER. Und warum eine
CD rausbringen, wenn man auch zwei machen kann? GUMMO zumindest haben
es getan und schieben ihrem Erstling "The Gruesome Twosome" noch eine
mit 54 Songs (!) auf gerade mal 37 Minuten bestückte CD namens
"Piqueur Acts" hinterher, aufgenommen in gerade mal vier Takes. Wie das
klingt? Genau so! Brachiale Gitarre, Bass, Schlagzeug, verzerrter
Gesang und wirre Texte oder so etwas Ahnliches vermengen sich zu kurzen
Soundfetzen, irgendwo in der Welt zwischen bis in die Magengrube
gehenden Metal und alles zerstörenden Hardcore. Eine wunderbar
fiese Sache und nicht für depressive Menschen oder
ästhetische Hardliner zu empfehlen. "100 Prozent improvisiert,
100 Prozent unausstehlich" sagen GUMMO selbst über ihr
Side-Album. Etwas eingängiger, aber trotzdem keine leichte
Kost: "The Gruesome Twosome", mit über 75 Minuten ein echter
Longplayer mit gerade mal 25 Tracks, die einem irgendwie alle etwas
bekannt vorkommen. Der fiese Soundangriff von "Piqueur Acts" findet
hier etwas gradlinigere und teilweise eingängigere
Songstrukturen zwischen MELVINS, langen Gitarrenlinien und
süßen Popmelodien. Eine unglaubliche Mischung weit
abseits des langweiligen Mainstreams. ***
Eine Band mit dem Namen GUMMO klingt entweder nach tiefschwarzem Zynismus mit Sludgenoisedoom-Basis oder nach BETHLEHEM oder
NECROPHAGIA.... oder sie hat sich doch nicht nach dem Filmvorbild benannt. Letzteres tippe ich mal bei GUMMO aus München oder
ich verstehe ihren Humor einfach nicht... ach, labern wir nicht um den heissen Brei... Ich verstehe GUMMO wirklich nicht. Musikalisch wird hier
offensichtlich minimalistisch im Proberaum rumimprovisiert, ein paar Samples eingestreut und alberne Texte wie "Suck my Dick
Steven Soderberg" draufgerotzt. Daß sich die Bayern nicht ernst nehmen wird schon im Bandinfo klar, aus dem ich mal die Definition "Puke-Pop" für ihren Stil
übernehme. ------------------------------------- "Free Rock (!) ------------------------------------- GUMMO-CD The Gruesome Twosome GUMMO - CD Piqueur Acts ------------------------------------- GUMMO-CD The Gruesome Twosome GUMMO - CD Piqueur Acts ------------------------------------- Der Ekel
angesichts von Retro- und Neo-Rock unterscheidet sich von anderen großen
historischen Musik-Ekeln (z.B. dem Ekel vor bestimmten Formen von Folk)
insofern, als er so gut wie keine Distinktionsmöglichkeit abwirft. Sich
davor zu ekeln, macht nicht wirklich interessant und nicht wirklich übellaunig,
nur müde. Es verteidigt weder ein Territorium noch eine Erkenntnis. Es
ist mehr so, wie sich vor Günther Jauch, Jürgen Domian oder Sönke Wortmann
zu ekeln. Gegen die Selbstverständlichkeit, mit der der Neo-Rock aktueller
„Wir waren jung und brauchten das Medienecho“-Bands auftritt und verhandelt
wird, lässt sich nicht wirklich sinnvoll prozessieren. Wozu auch, sie
ist ja aussitzbar – die werden immer noch früh genug als Reissäcke nach
China verkauft. Ärgerlich daran ist allerdings, dass dann bestimmt wieder
Gruppen und Ansätze mitverscheuert werden, die mit „Rock“ anders umgingen
als die ganzen Zielgruppen-Gulaschkanonen. In Brüchen zum Beispiel, die
nicht deckungsgleich sind mit der Gebrochenheitsrhetorik des Neo- und
Retro-Rock, die ja bloße nachgestellte Subjektwehwehchen rockhistorischer
Künstlermännchen sind, runtergeladen aus den tragisch oder pseudo-tragisch
verlaufenden Erzählungen der Bob-Dylan-Kongress-Bände und Jim-Morrison-
Herrenparfümästhetik-Poster. Solche Erzählungen setzen eine klar abgrenzbare
Trägergestalt voraus, wofür sich in den meisten Gruppenkonstellationen
das Gesangs- und Songschreibesubjekt (oder eine vergleichbare Energiezentrumsfigur)
anbietet. Deren Subjektivität markiert zugleich die „Tiefe“ der Banderzählung.
Und sie zurrt das Gefüge „Band“ um sich zusammen, die nur der Orchestrierung
der in ihr verwahrten Subjektivität dient. Die Band muss eine handliche
oder auch mal (für die Anspruchsvolleren) etwas unhandlichere Warenform
aus dem Gefühlsdusel heraushauen. Einen stabilen und soliden Laufsteg
für die hübschhässliche Gebrochenheit des AutorInnenrock. Die Münchner
Gummo hingegen arbeiten an einer Rockmusik ohne solches Gallionssubjekt.
Und tun das trotzdem noch mal anders als die neo-progressiven Bands der
1980er (zum Beispiel des SST-Labels). Anders aber auch als der Postrock,
der die Abgeschmacktheit der Rocksubjektivität gegen eine klassische Kunstsubjektivität
(und deren Regeln) eintauschte. Und ebenfalls ganz ohne den Entsagungs-
und Nüchternheitsduktus des formgestrengen Math-Rock. Sie spielen einen
deftigen und heftigen Rock, aus dem alle subjektästhetischen Behauptungen
ausgekämmt wurden, der sich aber dennoch nicht in vermeintlich sichere
Abstraktionsmodelle flüchtet. Einen Rock mitsamt seiner Verwesungen, Entstellungen
und Beschädigungen. Wie unter Verbandsmull ist dabei die klassische harte
Rockform noch zu auszumachen. Gummo beharren auf das Nihilistische und
Dunkle, das Zersetzende und Ätzende, das Zerstörte und Zerstörerische
der Rockidee – ohne darin selbst versinken zu wollen wie einst GG Allin,
über dessen Widersprüche es in einem Stück heißt, er hätte für Ross Perot
gestimmt. Gummo richten die berühmte Rock-Gewalt gegen sich selbst aus.
Jene „Rock-Gewalt“, die historisch in den jeweils aktuellen RockrebellInnen
verkörpert war. Und die über das Pathos der Selbstzerstörung hinaus auch
in die Ausdrucksformen eingegraben hatte, zum Beispiel als jene schmutzige
und grobe Materialität des Gitarrensounds bei den frühen Black Sabbath.
Diese Form von Soundbehandlung wird von Gruppen wie Gummo (oder den ähnlich
arbeitenden österreichischen BulBul) von ihrer Subjekterzählung entkoppelt
und freigesetzt . Aus den als Inszenierung begriffenen Originalen können
Mirkofasern herausgezoomt werden, isoliert und vergröbert zu flirrenden
Noise-Soden und geschreddertem Post-Metal als die verwackelten Polaroids
eines semi-abgefeimten Rockbösen. Es sind Zombieversionen von Rocksubjektivität.
Somit landen Gummo im unmittelbaren Einzugsgebiet von Rockdekonstruktion.
Stichwort: Melvins oder entschleunigte Ruins. – Beide haben ja die Außenhaut
von Rock in Richtung historischer Avantgarde durchstoßen, ohne zugleich
in einem ausbildungsästhetischen Sinne wirklich Avantgarde zu sein. –
Gummo hätten insofern auch gut auf das keinen Millimeter von seiner Gründungsobskurität
abgerückte Hamburger Label Fidel Bastro gepasst, sind aber dem Münchener
Lokalzusammenhang von Bodensatz verpflichtet, wo die beiden Duo-Hälften
Christian Nothhaft und Harry Streng bereits seit längerem Projekte wie
Autozynik, Abu Bimbel, Kube Nothaft oder Eat Me Tender unterbringen können.
Ihr Debüt als Gummo verteilt sich auf gleich zwei CDs: „The Gruesome Twosome“
ist das nach herkömmlichen Albumstandards organisierte Album und „Piqueur
Acts“ der Evil Twin mit insgesamt 54 Noiserockminiaturen, allesamt Untereinminüter,
bei denen ca. ein Viertel der Spielzeit auf die stoische Computerstimmen
- Anmoderation des Songtitels entfällt. Keine ausformulierten Stücke also,
eher Aphorismuscore. Und das Tracklisting wurde, um die Sache noch einen
Tick komplizierter zu machen, unmittelbar auf die CD gedruckt, denn BenutzerInnen
- freundlichkeit is just another word for nothing left to fight.
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